Die Initiative Sprungbrett begann mit der Arbeit im sozialwirtschaftlichen Bereich im Februar 1992 als Jugendwerkstatt für arbeitslose Jugendliche in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Riesa e.V.. Ziel dieser ersten Maßnahmen war, durch Vernetzung von Arbeiten und Lernen jungen Menschen, die es in ihrer Biographie aus unterschiedlichen, meist sozialen Gründen, nicht geschafft hatten, einen Schul- oder Berufsabschluss zu erreichen, wieder als Person zu stärken. In verschiedenen Modulen konnten sie ihr Wissen so erweitern, dass sie externe Schul- und Facharbeiterprüfungen absolvierten. Aus den positiven Erfahrungen heraus entwickelte sich unter dem Leitbild: “Jeder ist wichtig und wird gebraucht – Räume für sinnvolles Arbeiten und Lernen erschließen” aus dieser Initiative ein größeres Sozialunternehmen. Dieses führte auch Projekte mit anderen arbeitslosen Zielgruppen durch. Es entstanden verschiedene Werkstätten (Tischler, Maler, Maurer, Gärtnerei, Schneiderei). Aus den Erfahrungen heraus, dass die Betroffenen auch eine Einbindung in ihr Lebensumfeld, in den sozialen Raum brauchen, wurde 1995 ein Gemeinwesenprojekt im Stadteil Riesa-Gröba gestartet. Treffpunkt dieser Stadteilarbeit ist das Stadtteilhaus Gröba. Fast zeitgleich mit dem Stadtteilhaus begann ein weiterer Schwerpunkt, der sich auch aus der Jugendwerkstatt heraus entwickelte, das Straffälligenhilfeprojekt “Fahrradwerkstatt Roll-In”. Hier konnten Jugendliche unter sozialpädagogischer Begleitung ihre Gerichtsstunden (JGG § 10) leisten, an sozialen Trainingskursen teilnehmen oder in eine intensive Einzelbetreuung vermittelt werden. All diese Arbeit hat nachhaltige Wirkung im Landkreis gezeigt, so dass wir in der Jugendhilfelandschaft ein fester Bestandteil sind und neben diesen ganzen erfolgreichen Projekten, auch viele Einzelvorhaben durchführen, wie das Schulverweigerer-Projekt, die jährlich stattfindende soziokulturelle Veranstaltung Stadtteilfest oder Fotowettbewerbe mit Preisverleihungen bzw. EU-Projekte im Rahmen von Equal I und II. Wir haben einige Themen der Stadtentwicklung und auch der Geschichte Riesas in den Lernmodulen der Jugendberufshilfe, aber auch in den Freizeittreffs des Stadtteilhauses schon erfolgreich bearbeitet. Bei diesen Themen arbeiten wir immer sehr gut mit den Netzwerkpartneren zusammen, die auch in dem hier beantragten Projekt wieder mit uns in Kooperation treten. Durch den GWA-Rahmen der Arbeit ist der Verein mit vielen Partneren kooperativ vernetzt und hat darin auch eine moderierenden Funktion.
Betriebsorganisatorisch gab es 2004 eine Veränderung. Durch eine Umstrukturierung in der Diakonie gründeten wir am 23.01.2004 für die oben benannten Bereiche einen eigenständigen Verein, den Sprungbrett e.V..Von daher sind wir als Träger ein sehr junger Verein, aber letzlich schon mit einer über 13-jährigen Tradition im Landkreis. Wir sind juristisches Mitglied im Diakonischen Werk und anerkannter Träger der Jugendhilfe. Das Vereinsziel besagt schon der Name: Verein zur Förderung der Jugend- und Familienhilfe, Arbeitsförderung und Gemeinwesenarbeit. Er hat zur Zeit acht Mitglieder, die im Verein angestellt sind. Somit arbeiten wir auf der Basis einer Selbstorganisation. Insgesamt sind momentan inklusive Verwaltung und Vorstand 19 festangestellte und ca. 25 ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Unsere Finanzierung besteht hauptsächlich aus Mitteln des ARGE, aus kommunalen Mitteln, Europäischen Mitteln, Spenden und Einnahmen aus den sozialen Zweckbetrieben.
Der Führungsstil des Vereines ist kooperativ geprägt. Die Mitarbeiter der Einzelprojekte stehen untereinander in einem fachlichen praxisberatenden Austausch und arbeiten in Kleinteams zusammen. Die Steuerung der Arbeit passiert durch individuelle, projektbezogene und messbare Zielvereinbarungen, die der Vorstand mit den Mitarbeitern schließt. Die jährlichen Überprüfungen dienen sowohl der Prozessqualitätssicherung wie auch der Evaluierung der Projekte. Durch in den Zielvereinbarungen vereinbarte Fort- und Weiterbildungen und die vorhandenen Räume und Ausstattungen wird eine den fachlichen Standards entsprechende Strukturqualität gesichert. Laufende Projektauswertungen und statistische Erfassungen sichern die Ergebnisqualität.
Jugendberufshilfe: Umsetzung des Konzeptes Projekte- und ErlebnisGut Riesa – Göhlis, Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen
Straffälligenhilfe: Verrichtung gemeinnütziger Arbeit & Soziale Trainingskurse
Gemeinwesenarbeit: Träger des Quartiersmanagement in den Sozialräumen Weida, Merzdorf, Gröba sowie Zeithain
Offene & mobile Kinder- und Jugendarbeit: Träger des Kinder-, Jugend- und Bürgertreffs “aufLADEN” in Riesa Weida, Träger einer Streetworker Stelle im ländlichen Raum